via Paris
Heute morgen hatte ich die ehrenvolle Aufgabe, einer jungen gutaussehenden Dame, die neben mir auf dem Trottoir (Kennt man diesen Ausdruck hier in Hessen?) mit ihrem Zitröhn anhielt, zu erklären, wie sie in die Arnsburger Straßße kommt. Nichts leichter als das (sprach Piggeldie,...), dacht' ich mir. Los geht's:
Ich: "Du fährst hier vorne gleich an der großßen Kreuzung erstmal rechts und dann ca. 700 Meter geradeaus."
(während ich das sagte, schrie mir das Teufelchen ins linke Ohr: "Glaubst du wirklich, daß dieses Blondchen weiß, was 700 Meter sind?")
Sie: "Meinst du da rechts wo der blaue Marburger steht?"
Das weitere Gespräch möchte ich bereits an dieser brisanten Stelle abbrechen niederzuschreiben.
Ihr Satz hatte was - wenn nicht gar Einiges!
Mein Blick wendete sich in Fahrtrichtung, um den Besoffenen mit dem Schild auf der Stirn "Ich komme aus Marburg" zu fokussieren. Es handelte sich natürlich nicht um einen Angetrunkenen aus der Universitätsstadt sondern um einen blaulackierten Kleinwagen mit Marburger Kennzeichen in gut und gerne 50 Metern Entfernung. Ich kniff die Augen zusammen um die Buchstaben des Kennzeichen genauer erkennen zu können.
Seit wann kennen Frauen Autokennzeichen?
Ich versuchte ihr die Wegstrecke weiter detailreich zu erläutern, merkte aber schon nach den ersten Worten, daßß sie bereits nach dieser kurzen Information anfing, ihre Stirn zu knittern. Ich erklärte trotzdem gediegen zu Ende und riet ihr am Schluß, am besten auf der Berger Straßße, die sie meinte zu kennen, zu parken und den Rest der Strecke von dort dann, unter weiterem Befragen der Passanten, zur Arnsburger Straßße zu laufen. Ich war nicht erstaunt darüber, als sie diesen sinnvollen und durchaus plausiblen Plan sofort unterschrieb.
Sie fuhr nach Bedanken fort. An der großßen Kreuzung stellte sie sich auf die Geradeaus-Spur.
Aaaaaaaaaarrrrrrgggggggggghhhhhhhhhhhhhhhh!
Da ich mein Auto direkt an der Kreuzung geparkt hatte, konnte ich ihr nach einem kurzen läuferischen Zwischenspurt noch rechtzeitig vor Grünschaltung vermitteln, daß sie hier rechts müßße. Sie tat es.
Beim Wegfahren fiel dann erstmals mein Blick auf ihr Kennzeichen. MA stand da. Mannheimerin.
ZEITSPRUNG
Im Büro angelangt schaute ich dann in den dort vorrätigen Stadtplan. Sehr gut - hatte ihr 'ne Wegbeschreibung zu einer anderen Straßße beschrieben. Die beiden, ich wollte sie in die Ingolstädter Straße schicken, liegen aber nur ca. 100 Meter auseinander, jedoch auf der anderen Straßßenseite einer Vielbefahrenen. Aber, und da bin ich jetzt mal ehrlich, glaube ich, daß sie diese aufgrund der körperlichen Nähe, trotzdem finden wird und anderseits wahrscheinlich auch nicht weiß, wie weit 100 Meter sind.
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